wurde 1941 in Gütersloh geboren. Sie begann mit 12 Jahren zu tanzen und im Alter von 16 Jahren zu malen.
In den Jahren 1958 – 61 arbeitete Irene Müller als Töpferin, danach studierte sie zunächst Bildhauerei an der Werkkunstschule in Bielefeld (1961 – 62), dann Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg (1963 – 64). Von 1965 - 75 lebte Irene Müller als freischaffende Künstlerin in Berlin, wo sie auch ein Tanzstudium bei Mary Wigman absolvierte.
Seitdem werden Irene Müllers unverwechselbare Bilder und Skulpturen in zahlreichen Ausstellungen in Deutschland, Italien, den Niederlanden, der Schweiz und in den USA gezeigt.
Text: Irene Müller https://www.facebook.com/pages/Irene-M%C3%BCller/131378467051132?hc_location=timeline
Irene Müller malt in weichen Formen Gegenständliches, selten ohne Pflanzen, Menschen und Tiere, oft wie im luftleeren Raum, schweigsam, verträumt, teils romantisch, wie in einer einsamen, eigenen Welt. Die dazu ausgewählten Farben sind nie besonders bunt oder kräftig oder gar fröhlich, sondern zurückhaltend und so gut wie farblos. Zu ihren Bildern passt ihr elfenhaftes Erscheinen als auch ihr ausdrucksstarker Tanz. Schon als junges Mädchen konnte man ihre künstlerische Urbegabung erkennen. Nicht umsonst sind ihre Werke in öffentlichen Einrichtungen und Museen zu bestaunen. Trotz all ihrer Erfolge ist sie sich immer treu geblieben. Irene Müller hat das Wichtigste in ihrer Kunst erreicht, ihr Stil ist unverkennbar, ob Skulptur, Tanz oder Bild.
Text: www.gueterslohtv.de
Lebenslauf Irene Müller
„Es war mir immer wieder wichtig, etwas Bleibendes zu schaffen. In der Schule zeichnete ich Mitschülerinnen die nach vorne an die Tafel kamen, ganz klein von Kopf bis Fuß. Davon ist nichts geblieben.
Dann schnitzte ich Plastiken und Reliefs aus Holz und malte ziemlich große, etwas düstere Bilder mit Wasserfarben, um damit indirekt, nicht so eindeutig wie mit Worten, etwas auszudrücken und zu zeigen, fast immer mit Menschen.
Mit 19 Jahren ging ich nach Bielefeld zur Werk-Kunstschule in die Bildhauerklasse. Dort formten wir Plastiken aus Ton, an denen wir jeweils etwa einen Monat arbeiten sollten. Dazu fehlte mir die Geduld. Ich fing lieber immer wieder etwas Neues an und gab es dort bald wieder ganz auf.
Schön war aber einmal jede Woche der Unterricht bei Wilhelm Heiner für Schüler aus allen Fachbereichen. Von ihm bekamen wir jedes Mal eine neue Aufgabe zu malen oder zu zeichnen.
Mit 21 Jahren ging ich nach Hamburg zur Hochschule für bildende Kunst, um freie Malerei zu studieren. Das war aber auch nicht nach meinem Sinn. Wir sollten uns vorwiegend mit Aktzeichnen und dem Malen von Stilleben befassen, was mich beides überhaupt nicht interessierte. Als mir dann noch gesagt wurde, ein gut gemaltes Stilleben sei ebenso viel wert, wie ein Bild mit Menschen, die ich immer wieder malte, zumeist in Gruppen und bekleidet, war ich so deprimiert, dass ich nicht mehr meinen Sinn in der Malerei sah und das Malen erst mal ganz aufgab.
Ich widmete mich stattdessen mehr meiner anderen Vorliebe, dem Tanz und trat jeden Abend in einem Travestie – Cabaret als Tänzerin auf. Dort habe ich mich sehr wohl gefühlt. Leider holte meine Mutter mich schließlich da heraus und brachte mich für ein Jahr nach Süddeutschland.
Danach durfte ich nicht mehr nach Hamburg. Ich zog nach Berlin und nahm Tanzunterricht bei Mary Wigman und Schauspielunterricht. Um Geld zu verdienen fegte ich morgens bei Peek & Cloppenburg die Treppen. Dort wurden aus der Dekoration oft Stoffe weggeworfen, um die ich es schade fand. Ich nahm sie mit nach Hause und nähte daraus große Wandbehänge, wieder mit Menschengruppen. Manche Stoffe benutzte ich dann auch als Leinwände und kam dadurch wieder zum Malen, sozusagen als Abfallverwertung.
Da ich sehr viele Stoffe bekam, malte ich viel und hatte schon mit 26 Jahren mehrere große erfolgreiche Ausstellungen, die mich zum Weitermalen motivierten.
Getanzt habe ich außerdem in Bars was ich meinen Eltern, obwohl ich meiner Mutter jede Woche Briefe schrieb, 2 Jahre lang verheimlichen konnte, bis mein Vater im „Spiegel“ einen längeren Bericht über mich sah, mit zwei Abbildungen, einer beim Tanzen und einer mit meinen Bildern in einer Ausstellung.
1975 bin ich aus Berlin geflüchtet, weil mein damaliger Freund mir zu gefährlich wurde. Er meinte, ich würde dauernd an meiner Karriere basteln und er wäre nur Feierabendbeschäftigung, womit er wohl Recht hatte, sich aber nicht abfinden konnte.
Seit 1975 wohne ich in Gütersloh, wo ich geboren bin, fahre aber seit über 20 Jahren für mehrere Wochen fast jedes Jahr nach Berlin, um Plakate und Bühnenbilder zu malen, für ein Travestie-Theater, in dem ich auch zeitweise mit aufgetreten bin.
Ich tanze zu Ausstellungen und anderen Anlässen und tue das lieber, als das Malen. Aber abgesehen von Fotos und Filmen, bei denen ich auf andere angewiesen bin, bleiben davon nur Erinnerungen.
Vom Malen dagegen bleibt immer etwas, ich kann fast überall und jederzeit selbstständig arbeiten und habe nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten, die ich auch gerne nutze, für etwas, das Andere mitteilen wollen, wie Illustrationen und Plakate.
Ausstellungen hatte ich unter Anderem in Hamburg, Pisa, München, Aachen, Mykonos, Antwerpen, Nürnberg, St. Petersburg und Pardubice. Ständige größere Ausstellungen sind im Museum Halle i. W und im Verstärkeramt St. Vit, einzelne Arbeiten in Museen in Freiburg, Berlin, Krakau, Hamburg-Altona und in Bielefeld-Senne.“
Quelle und Kontakt:
https://www.facebook.com/pages/Irene-M%C3%BCller/131378467051132?hc_location=timeline
KaffeeTalk auf Tour - Zu Gast bei Irene Müller
Ein neuer KaffeeTalk und ein neuer Gast. Dieses mal geht das Format wieder auf Tour. In dieser Ausgabe ist Peter Bunnemann, Redakteur GT-INFO & Betreiber des Ladenlokals Cafè-Bar Expo3, zu Gast bei Irene Müller. GüterslohTV zeigt ihnen hier exklusive Aufnahmen aus dem Artelier der Künstlerin, denn sie lässt normalerweise keine rein, macht für uns aber eine Ausnahme.
http://www.gueterslohtv.de/index.html?site=Kanal&channel=33&textId=543#
IRENE MÜLLER - MALERIN, BILDHAUERIN, TÄNZERIN
Lydia Anneli Bleth
Als ich Mitte der 1970-iger Jahre mit meiner Familie in Wyk vor einem starken Regenguss in eine Galerie flüchtete, geriet ich in eine ihrer Ausstellungen. Leider konnte ich sie bis heute nicht persönlich kennen lernen, aber ihre Bilder warfen mich regelrecht um! Wieder zuhause begann ich sofort ihre Radierungen zu sammeln - für ein Ölgemälde hat`s nicht gereicht.... Über all die Jahrzehnte blieb sie meine Lieblingsmalerin, ich liebe die Art wie sie wahrnimmt. Und natürlich fühle ich mich als Tänzerin ihr verbunden.
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