Dienstag, 13. Juli 2021

Wie wird es sein, wenn ich sterbe? Wie wird es enden?

 

 

Wie wird es sein, wenn ich sterbe? Wie wird es enden?
"Enden? Nein, hier endet die Reise nicht. Der Tod ist nur ein weiterer Weg, den wir alle gehen müssen. Der graue Regenvorhang dieser Welt zieht sich zurück und verwandelt sich in silbernes Glas. Und dann siehst du es ... Weiße Strände, und dahinter ein fernes grünes Land unter einer rasch aufgehenden Sonne." Diese Beschreibung findet sich im 3ten Teil von „Herr der Ringe“, durch Gandalf mit ruhiger Stimme gesprochen, um den verängstigten Pippin zu trösten. Eine schöne Vorstellung und es gibt vielen Menschen ein wenig Trost, sich ein Leben danach vorzustellen.
Was nach unserem Versterben kommt, können wir nicht sagen, aber was passiert, wenn ein Mensch durch ein nicht akutes Ereignis stirbt.
Das Sterben in der Natur der Dinge liegt, ist uns als Mensch durchaus bewusst, doch was passiert eigentlich in unserem Körper.
Zumeist kündigt sich der Sterbevorgang bereits einige Tage bis zu 2 Wochen vorher an. Viele Menschen werden in dieser Zeit deutlich unruhiger, versuchen sich aufzurichten, Arm- und Beinbewegungen können ziellos werden. Im Gegenzug wird langsam das Essen und Trinken weniger, bis es vollständig eingestellt wird. Im Körper selbst wurde bereits registriert, dass das Leben nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Er versucht alles, um diesen Vorgang noch einmal rückgängig zu machen und setzt viele Hormone im Gehirn frei, welche diese Unruhe auslösen.
Verdauung ist ein sehr aufwendiger Prozess, der viel Energie benötigt, die Hormone, welche unseren Hunger und Durst steuern, werden runter reguliert, bis das Empfinden vollkommen verschwindet. Nahrung kann nicht mehr verarbeitet werden und würde ab diesen Zeitpunkt den Körper bei Einnahme belasten. Schmerzreize werden sehr intensiv wahrgenommen und selbst Morphin entfaltet kaum noch seine Wirkung.
Die Unruhe wird irgendwann nach und nach verschwinden und es kommt häufig zu einem Aufblühen. Das Gehirn hat den Kampf gestoppt und wechselt in den programmierten Sterbeprozess.
Der Mensch ist in dieser Wechselphase häufig wieder deutlich orientierter, kann sich kontrollierter bewegen und nimmt manchmal auch wieder ein wenig Nahrung zu sich.
Der Schein ist trügerisch, da er meist von Angehörigen fehlgedeutet wird. Ein Sterbeprozess ist bereits in vollem Gange, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, aber von nun an viel ruhiger verläuft. Leber und Niere versagen vollständig und der Körper vergiftet langsam. Die nicht mehr gefilterten Gifte setzen sich an die Nervenzellen im Gehirn. Der Mensch beginnt ruhiger und müder zu werden, die Schlafphasen überwiegen die Wachphasen immer mehr, bis ein Erwecken nicht mehr möglich ist.
Das Gehirn schüttet permanent Hormone sowie körpereigene Schmerzstiller aus, die den Menschen beruhigen und schaltet nach und nach die Funktionen zurück. Vor allem das Schmerzzentrum ist eines der Ersten, welches die Funktion einstellt. Blutdruck und Puls werden schwächer, sind zumeist aber noch konstant und gleichmäßig. Mit umschwenken in die Cheyne-Stokes-Atmung (eine bestimmte Atemfrequenz) kann man erkennen, dass eine deutliche Minderversorgung des Gehirns eingetreten ist. Dies ist der symbolische Punkt, dass die letzte Sterbephase begonnen hat.
Die Hirnaktivität ist weit zurückgefahren und das Gehirn vollkommen von Glücks- und Beruhigungshormonen geflutet. Irgendwann wechselt die Cheyne-Stokes-Atmung in die Schnappatmung über. Der Blutdruck wird niedriger und der Puls verlangsamt sich, kann sogar vollkommen unregelmäßig werden.
Die Schnappatmung kann bis zu 24 Stunden anhalten, in seltenen Fällen kommt vor Eintreten des Todes noch mal eine normale Atmung für ca. 1 Stunde. Dann hört das Herz auf zu schlagen und die Atmung stellt sich ein.
Alles erlebte, gelernte und gegebene ist in diesem Moment an seinem Ziel angekommen und die Sanduhr des Lebens ist versiegt…
 

 

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