Sonntag, 6. Januar 2019

BELLA DONNA digital art - "Edmond de Belamy" von "Obvious" nach einem Programm von Robbie Barrat

BELLA DONNA digital art - "Edmond de Belamy"

Original: "Edmond de Belamy" von "Obvious" nach einem Programm von Robbie Barrat

Am 25. Oktober 2018 wurde beim Auktionshaus Christie's in New York ein Porträt versteigert, das glasklar der Pariser Künstlergruppe "Obvious" zugerechnet wird - wobei es irritierenderweise in einem Stil verfertigt ist, den unzählige Porträts aufweisen, die wiederum allesamt glasklar Robbie Barrat zugeordnet werden.
Dieses Bild stammt nicht aus dem Fin de Siècle, es ist ein Maschinenprodukt der Gegenwart, nämlich das Machwerk künstlicher Intelligenz (KI), die gelernt hat, im Stil der alten Avantgardemeister zu malen. Der porträtierte Herr ist ein Phantom, das sich dem selbstlernenden Wirken sogenannter "Generative Adversial Networks"(GAN) verdankt.
Bemerkenswert an diesem Edmond-Bild, das die Bildertrainer "Obvious" mit "min G max D x[LOG(D(X))] + z[log(1-D(G(z)))]", einer Zeile aus dem Programmcode, signierten, ist aber der Skandal, der sich während und nach der Auktion entspann. Denn "Obvious" hatte für dieses Porträt ganz offen einen Algorithmus benutzt, den Robbie Barrat aus West Virginia entwickelt hatte. Damit hatte Barrat weit vor der Christie's-Versteigerung schon eine ganze Reihe von Bildnissen geschaffen und ins Netz gestellt: Porträt-, Landschafts- und Aktgemälde. Alle in diesem mehr bunten als tiefen, flächigen Farbverlaufs-Jahrhundertwende-Stil, auf den er die KI trainiert hatte. Vor allem die Porträts sind eigentümlich. Trotz ihrer digitalen Herkunft wirken sie durchaus lebensnah und authentisch. Christie's schrieb vollmundig: "Das Porträt zeigt einen Mann, vielleicht Franzose und vielleicht ein Kleriker". 😁😂🤣
Spektakulär an dieser Christie's-Auktion um den "schönen Freund" Edmond wurde dann zum einen der Preis. 432 500 Dollar (rund 378 000 Euro) konnten erzielt werden. Das ist viel mehr, als man erwarten durfte. Dabei ist "Edmond" ja nicht einmal das erste je von künstlichen Intelligenzen geschaffene Werk.  
Eines lässt sich sagen: "Edmond de Belamy" gehört definitiv in die Werkfamilie der Barrat-Porträts, auch wenn dieses Bildnis selbst darin nicht vorkommt. Edmond ist der Spross einer Open-Source-Nebenlinie, denn Barrat hat seine Software öffentlich zugänglich gemacht. Damit ist der so geldsatte Kunstbetrieb mit der KI-Kunst bei jenen Zuschreibungs- und Urheberrechtsfragen angekommen, die eine an Fälschungsskandalen nicht unbelastete Kunstgeschichte ins Digitalzeitalter katapultiert.

Ich habe mir den Spaß erlaubt, dieses 'Kunstwerk' auf meine Art weiter zu bearbeiten - ohne KI - es war mir ein großes Vergnügen!! 😅😆
Lydia Anneli Bleth / BELLA DONNA digital art

Weitere Varianten von BELLA DONNA digital art:









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.